Bee Friends Frankfurt

Die Feuerwehr rückt aus!

So schnell kann es gehen: Frank von der Schwarmhotline ruft an und fragt, ob wir an einem Schwarm im Norden Frankfurts interessiert sind und ihn fangen würden. Für diese „Notfälle“ sind wir ausrüstungsmäßig gut gerüstet. Ich sage zu. Während ich das Auto belade, sendet Frank uns die nötigen Kontaktdaten per Email. Damit können wir recht zügig ausrücken. Bei der Adresse angekommen, werden wir schon freudig erwartet. In den Mittagsstunden hat sich ein Schwarm in einem Apfelbaum inmitten eines Rasens auf der Rückseite eines Einfamilienhauses niedergelassen. Dessen Besitzerin hat gerade vor Kurzem erst ein künstliches Hüftgelenk implantiert bekommen und ist entsprechend langsam und vorsichtig auf den Beinen. Wir schauen uns den Schwarm an, die beiden Damen bleiben in gebührendem Abstand von ihm entfernt. Natürlich mache ich zuerst ein Foto, dann holen wir unsere Sachen. Jetzt geht es relativ zügig voran: die Bienen einsprühen und ihnen einen Wassermantel verpassen, damit sie nicht so schnell auffliegen. Einer von uns steigt auf die Leiter, der andere hält die Fangbox unter den Schwarm. Ein heftiger Schlag auf den Ast reicht leider nicht ganz aus: Ein Teil der Bienen fällt in die Box, der andere ergießt sich über mich. Mir wird dann doch ein wenig mulmig: ich hatte meine Handschuhe vergessen anzuziehen! Matthias kehrt zunächst von sich, dann von mir die Bienen von der Schutzkleidung. Die Bienen schlage ich in die bereitgestellte Leerbeute ein und schon geht es weiter. Der Rest der Schwarmbienen wird einfach in die Fangkiste abgekehrt. 

Das wiederholen wir noch einmal und haben die meisten Bienen dann eingesammelt. Die Leerbeute steht in unmittelbarer Nähe unter dem Baum. Ich öffne das Flugloch und schnell ist zu sehen, wie die Mädels ins Innere laufen. Gutes Zeichen, dann haben wir die Königin im Zentrum dabei. Sie lockt mit ihrem Pheromon die restlichen Bienen an. Wir versprechen den Damen, dass wir in der Abenddämmerung wiederkommen werden, um die Beute abzuholen. Gegen 21:45 sind wir dort. Sämtliche Bienen sind ins das Beuteninnere gekrabbelt. Ich schließe das Flugloch, wir legen einen Spanngurt um die Beute, tragen sie ins Auto und stellen sie bei unseren eigenen Bienenvölkern ab. Ein erfolgreicher Einsatz der Schwarmfeuerwehr ist beendet.

(27.05.2018, Holmer Drews)

 

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner