Varoa, Brut, Behandlung …
Neben dem regelmäßigen Austausch über unsere Bee Friends-Stammtische sind dieses Jahr erstmalig auch diverse Themen-Workshops im Angebot des Vereins. Unter dem etwas sperrigen Motto „Varroabehandlung durch vollständige Brutentnahme“ stand der letzte Bee Friends Workshop am 9. Juli. Wir haben das Thema auf der Streuobstwiese unseres Vorsitzenden Holmer Drews mit 9 Mitgliedern und 2 Gästen in der Praxis umgesetzt.Die Varroamilbe ist ein Parasit, der vor rund 40 Jahren aus Asien nach Europa eingeschleppt wurde. Da unsere europäischen Honigbienen kein ausreichendes Abwehrverhalten gegen diese Milbe entwickelt haben, ist eine der wichtigen aufgaben des Imkers, die Bienen vor der Varroamilbe zu schützen. Ansonsten ist schlimmstenfalls der Verlust kompletter Bienenvölker zu erwarten.
Die Varroamilbe vermehrt sich in der verdeckelten Brut (also wenn die Larve sich zur fertigen Biene entwickelt) und schwächt dabei die heranwachsenden Bienen. Eine Variante der Varroabekämpfung besteht darin, dem Bienenvolk gegen Ende der Trachtphase die Brutwaben zu entnehmen, um ein Volk praktisch annähernd milbenfrei zu bekommen. Die entnommenen Brutwaben werden dabei in eine Leerzarge gehängt und für den Jungvolkaufbau genutzt. Dieses Volk wird nach Schlüpfen der Brut nach den verbreiteten Methoden mit Ameisensäure oder Milchsäure behandelt.
Die Brutentnahme ist ein natürliches Mittel zur Bekämpfung der Varroa und zugleich eine Art Vitalkur für das Bienenvolk: Durch die Unterbrechung beim Brüten wird die Virenbelastung gesenkt und – wenn die Entnahme etwa 2 Wochen vor der Honigernte erfolgt – die Sammelleistung der Bienen sogar kurzfristig gestärkt.
Nach der Arbeit folgte der gemütliche Teil: das Fachsimpeln und Netzwerken in einer Weinstube.
Am letzten Wochenende habe ich diese Methode dann gleich selbst bei meinen Bienen angewandt. Es ging sehr leicht von der Hand.